Tierheim in Dluzyna Gorna.
Am 01.01.2000 entstand das Tierheim für Kleine Tiere in Dluzyna Gorna. Als Träger/Eigentümer des Tierheims wurde ernannt: der Verband der Gemeinden Ziemia Zgorzelecka. Das Amt des Tierheimdirektors übernahm am 15.12.1999 Mieczyslaw Kula. Herr Kula geht dieser Verpflichtung mit einer zweimonatigen Pause (Januar-Februar 2002) bis heute nach.
Die grundsätzliche Aufgabe des Tierheims war humanitäre Lösung des Problems der herrenloser Hunde und Katzen in Städten und Gemeinden des Verbandes.
Im ersten Jahr nach der Entstehung, hatte das Tierheim einen ständigen Platz in der Lokalzeitung und Kabel TV. Leider nach organisatorischen Veränderungen, die in diesen Medien stattgefunden haben, konnte man die Zusammenarbeit nicht mehr fortführen. Das Thema: „Tiere“ wurde nicht mehr für so interessant gefunden, wie am Anfang nach der Entstehung des Tierheims.
Eine große Rolle spielt für das Tierheim die Zusammenarbeit mit schulischen Einrichtungen. Die gute Zusammenarbeit mit vielen Schulen seit der Entstehung des Tierheims dauert bis heute an. Der Tierheimdirektor klärt die Schüler auf über Themen wie: wie schützt man Tiere vor dem Winter, Verantwortung bei der Entscheidung sich ein Haustier anzuschaffen usw. Im Gegenzug sammeln Schüler Tierfutter, Decken und Geld für unser Tierheim und Kastanien und Eicheln für die Wildtiere.
Das Tierheim wurde ursprünglich auf die Haltung von 50 Hunden und 20 Katzen vorbereitet. Das Leben hat gezeigt, dass die Baufirmen keine Ahnung über die Bedürfnisse hatten und ohne richtige Vorstellung die Normen ausgerechnet haben. Aus diesem Grund war das Tierheim schon seit dem Anfang überfüllt. Die zu große Menge der Tiere hatte jedoch keinen Einfluss auf die Sicherheit unter den Tieren.
Im Jahr 2005 kam der Zusammenbruch.
Die Anzahl der Abgabe – und Fundtiere ist rapide gestiegen. Die Hauptursache war in den ersten Jahren die Allergie der Familienmitglieder gegen das Tierfell usw. Seit einigen Jahren sind es die Arbeitsaufträge der Tierhalter im Ausland. Gleichzeitig haben die meisten Gemeinden keine Lösung für das Problem der herrenlosen Tiere – es mangelt an Tierheimen und der Zusammenarbeit mit solchen. Das führt dazu, dass Bewohner dieser Gemeinden ihre Hunde auf dem Gebiet oder direkt vor dem Tierheim des Verbandes der Gemeinden Ziemia Zgorzelecka aussetzen und wir verpflichtet sind, diese Tiere aufzunehmen.
Seit dem ersten Jahr des Bestehens des Tierheims beantragt der Tierheimdirektor Herr Kula die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere, leider ohne Erfolg. Der Verband der Gemeinden hat beschlossen, keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung zu stellen – nur in der gleichen Höhe, wie bis jetzt. Gegen Ende 2001 vertraten viele Mitglieder des Verbandes die Meinung, dass ein Tierheim ein unnützliches Luxusgut ist und das Geld für andere soziale Ziele ausgegeben werden sollte. Aufgrund dessen begann der KTOZ eine medienwirksame Aktion, die zeigte, dass das Tierheim notwendig ist und sollte man es schließen – wird so wie so die nächsten 3 Jahre das Geld notwendig sein für seine Unterhaltung, so lange die Tiere dort sein werden. In dem Moment hat der Verband der Gemeinden beschlossen eine Ausschreibung vorzunehmen um das Tierheim zu privatisieren.
Der Vorstand des KTOZ hat entschieden an der Ausschreibung teilzunehmen.
Dank der Unterstützung des Vorstandes des Kreises Jelenia Gora (Hirschberg), haben der Vorsitzende und der Schatzmeister die Genehmigung bekommen an der Ausschreibung teilzunehmen.
Das beste Angebot und die beste Geschäftsplanung hat der KTOZ in Dluzyna Gorna vorgelegt und am 01.03.2002 hat dieser KTOZ die Leitung des Tierheims übernommen. Momentan wird das Tierheim nach der dritten gewonnenen Ausschreibung geführt. Der Vorteil des KTOZ bei den Ausschreibungen ist (trotzdem, dass der Preis am wichtigsten ist), dass nur wir( KTOZ) aufweisen können, dass wir in das Tierheim investieren werden und die Gewinne gebührenfrei an den Eigentümer – den Verband der Gemeinden Ziemia Zgorzelecka geleitet werden.
Seit der Übernahme des Tierheims durch KTOZ in Dluzyna Gorna begannen die Arbeiten, die zu Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere führen sollen. Ermöglicht haben es die finanziellen Möglichkeiten des KTOZ. Und so konnten wir in den letzten Jahren folgende Änderungen vornehmen: die Türchen aus Holz, die die Außenzwinger mit den inneren verbinden, wurden durch Alutürchen ersetzt, Außenzwinger für die Katzen wurden überdacht, somit sind sie trocken, vor allem im Frühling und späten Herbst, 10 große Zwinger wurden gebaut um die Überfüllung zu entschärfen, ein Kühlhaus wurde gebaut – für Fleisch und andere Produkte, die wir für unsere Tiere aus verschiedenen Quellen bekommen. Momentan realisieren wir mit der Hilfe vom Tierschutzverein Freundeskreis „Die Vergessenen“ die nächste Investition: wir erstellen 8 Zwinger für Hunde. Wir hoffen, dass es uns gelingen wird in der Zukunft zu ermöglichen, dass die Tiere nicht mehr in überfüllten Zwingern gehalten werden und dass die Anzahl der Mitarbeiter ausreicht um die Grundtätigkeiten auszuführen.
Der erste Vorsitzende des KTOZ Mieczyslaw Kula
Stand 2006
Anmerkung von Joanna Schipula:
Die wesentlichen Probleme des Tierheim Dluzyna Gorna kommen in der oberen Beschreibung jedoch nicht hervor. In Absprache mit Herrn Kula, dem Tierheimleiter fügen wir folgendes hinzu:
– Das Tierheim ist immer überfüllt. Die Aufnahmekapazität beträgt ca. 120 Hunde, besetzt ist es mit wechselnden 160 bis hin zu 200 Hunden! Bei den Katzen besteht eine Aufnahmemöglichkeit von ca. 10 Tieren, besonders im Frühjahr und Sommer, dann wenn die Katzenschwemme kommt, sind es bis hin zu 40 Tieren (die Mehrheit bestehend aus Katzenwelpen).
– Finanziell können max. 6 Pfleger eingestellt werden. Das Tierheim hat täglich geöffnet, gearbeitet wird in zwei Schichten zu 8 – 12 Stunden. Über den Tag verteilt, arbeiten 3 Personen im Tierheim (bei einer Anzahl von bis zu 200 Hunden und 40 Katzen!). Es ist Knochenarbeit, die schlecht bezahlt wird. Viele Pfleger kündigen kurze Zeit nach ihrer Einarbeitung. Dem Tierheim fehlen ausgelernte und willige Fachkräfte und so schlagen sie sich mit einer Unterbesetzung durch…
– Nur ein Tierarzt versorgt die Tiere im Tierheim, nur das nötigste kann gemacht werden, da Geld und Zeit fehlt.
– Durch die Überfüllung werden viele Hunde zu Tode gebissen, erkrankte Hunde- aber besonders Katzenwelpen sterben, weil es an der “Rund um Betreuung” fehlt. Ehrenamtliche Helfer gibt es kaum (uns sind bisher 3 Personen bekannt, die hoffnungslos überfüllt bzw. überfordert sind).
– Die finanzielle Notlage erlaubt dem Tierheim kaum Fortschritte. So kämpft das Tierheim derzeit mit Futtermagel. Früher wurde es von div. Firmen mit Fleischabfällen versorgt, durch eine neue Verordnung fallen diese weg. Hundefutter in Polen ist teuer und kaum zu bezahlen. Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen.
Dies sind die wesentlichen und größten Probleme des Tierheims Dluzyna Gorna.
Unser Tierschutzverein möchte diese Situation ändern!
Update 2018: Wir helfen nun seit über 12 Jahren im Tierheim Dluzyna Gorna. Unser Ziel war es immer, das Tierheim DG auf eigene Beine zu stellen. Es an der Hand zu nehmen und durch Vorbildfunktion den Weg in eine bessere und artgerechte Haltung sowie Zukunft zu führen. Der Tierschutzverein TOZ und der Tierheimleiter Herr Kula kündigten die Zusammenarbeit mit dem Tierheim DG im Jahre 2016. Mit der Übernahme des Tierheims am 01.01.2017 durch den Tierschutzverein Inicjatywa dla Zwierząt und der neuen Leitung von Frau Sylwia Socha, könnte man sagen, hat das Tierheim endlich gelernt auf eigenen Beinen zu stehen. IDZ (Kurzform) ist als TSV viel besser organisiert, besonders im Internet durch div. Seiten / Spendenaktionen usw. Durch unsere Hilfe fiel der Stand der Tiere auf ca. 80 Hunde, das Tierheim hat bis heute (Dez. 2018) diesen Stand halten können. Teure Tierarztbesuche, Operationen oder grundsätzliche Versorgung mit Medikamenten sind kein Problem mehr. Es mangelt nicht an Futter, die Hygiene im Tierheim wird besonders hochgehalten. Im Grunde, ist kaum noch Hilfe unsererseits nötig. Das einzige womit wir jetzt noch helfen können, ist die unzähligen Tiere weiterhin vorzustellen, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und auf passende Familien zu hoffen.
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